Hier eine kleine Auswahl kreativer Methoden, die sich in der Praxis bewährt haben:
Einsatz moderner Stilmittel
Neurologisches Programm mit Tiefe und Humor
Diese Slogan-Karten stellen Lösungshilfen, neue Ressourcen, ZRM-Priming und neue Glaubenssätze dar. Ich arbeite gerne mit einprägenden Erinnerungshilfen in Form von Bild und Slogan, da sie neurologisch beim Umbau von Erlebnisprozessen unterstützen. Ergebnisse und Erkenntnisse während der Therapie oder Beratung können durch die neue Fokussierung besser verinnerlicht werden. Solche Gedankenstützen entstehen gemeinsam im Prozess und werden von mir oder gemeinsam mit dem Klienten erstellt. Mit Kindern auch gerne gebastelt oder gemalt. Jugendliche lieben diese Art der Slogan-Bildung.
Beispiele:
Selbstwirksamkeit
Die Klientin wünschte sich, dass sich Menschen und Situationen um sie herum ändern sollten. Sie entdeckte im Prozess, dass das Umfeld daran wenig Interesse zeigte, bzw. dieser Wunsch utopisch war. Deshalb fehlte es der Frau an Selbstwirksamkeit. Also arbeitete sie an ihrer inneren Einstellung, ihren Bedürfnissen und Grenzen. Ihren Leitspruch hat sie dann selbst für sich entdeckt. Er verdeutlicht, dass sie immer die Wahl hat unterschiedlich vorzugehen. Damit liegt die Entscheidung bei ihr wie sie auf Menschen und Situationen reagiert. Diese Erkenntnis hat ihr sehr geholfen selbstbestimmt zu leben und zu handeln.
Verarbeitungsprozess
Die Trennung vom Vater machte einem Kind große Schwierigkeiten. Beim systemischen Spiel stellte das Kind den Vater als Löwen auf und wir spielten neue Erfahrungen durch. Der Löwe wurde sein Krafttier und kam in der Hypnosystemischen Therapie zum Einsatz. Nicht nur die Karte, auch eine Löwenfigur für die Schule und ein Stofftier halfen dem Jungen, die Trennung zu verarbeiten. Auch die Mutter konnte vieles für sich aufgreifen in diesem Spiel-Prozess. Die Informationen die sie gewann, nämlich wie es in ihrem Kind aussieht, half ihr den Jungen positiv zu unterstützen.
Paardynamik
Ein Paar, das sich nur noch wegen Kleinigkeiten in den Haaren lag, boten mir das Narrativ von der Mücke und dem Elefanten. Beide schoben sich abwechselnd den schwarzen Peter für die Entstehung von Streit zu und beharrten auf ihrem Recht, Recht zu haben. Dadurch wurden ihre Streit-Tiere ziemlich unruhig. Diese Karte entstand im Prozess und war lange Zeit die Erinnerungskarte für ihre neue Streitkultur, die im Notfall gezogen werden konnte. Das Problem dahinter konnten sie durch hypno-systemische Interventionen, Bedürfnisarbeit und Kommunikationstraining auflösen.
Selbstregulation
Eine ADHS-Diagnose stempelte einen Jungen zum Sündenbock in seiner Familie. Es kam oft zu eskalierenden Stresssituationen. Hier half das Narativ "Fußball". Für Notfälle erstellten wir die "Rote Karte", die vom Jungen gezogen werden konnte. Denn die Mutter war oft durch das Verhalten des Jungen so getriggert, dass sie sich selbst kaum noch im Griff hatte. Auch dem Jungen wurde durch das Ziehen der Karte bewusst, dass er sich selbst regulieren kann. Win - Win, sagt man zu so einer Situation. Durch das systemische Aufarbeiten der Familienstruktur und Hypnosystemik konnte die Familie noch einige weitere Lösungen für sich entwickeln.
Hypno-systemische Arbeit nicht nur mit Kindern
Die innere Vielfalt - Teilearbeit
In der Psychologie spricht man vom ICH und den Me´s. Vereinfacht gesagt, stellt das ICH unser Bewusstsein dar - ich bin ich. Und die Me´s sind unsere Verhaltens - o. Gefühlsanteile, die meist unbewusst agieren. Die Me´s gehören zu uns und können ausgeglichen, erwünscht oder lästig sein. Dieses System kann man als "innere Familie", "inneres Team" oder "inneres Ensemble", etc. bezeichnen.
Verhaltens-Me-Anteile sind z.B: die innere Kritikerin, der strenge Richter, die lustige Plaudertasche, das stille Lamm oder der freche Wirbelwind. Gunther Schmidt, der Begründer der Hypnosystemik spricht z.B. vom ungeduldigen Antreiber oder dem allwissenden Beobachter ("innere Konferenz"). In anderen Modellen hört man von auftretenden Gefühlsanteilen: die Angst, der Kummer, die Wut, etc. Gefühle, die unwillkürlich in uns agieren. Hinter den Gefühlen steht immer auch ein Bedürfnis, welches ein inneres Feuer entfacht, aber oft nicht erkannt wird.
All diese inneren Anteile (Eigenschaften, Verhalten, Gefühle, Stimmen, Bedürfnisse) machen uns aus. Wenn wir sie verdammen oder unterdrücken, werden sie zu Quälgeister, die außerhalb unserer Kontrolle sind. Wenn wir ihnen zu viel Macht geben, werden sie zu Tyrannen, die alles bestimmen. Sie haben ihre eigenen Glaubenssätze und Regeln: ein Erlebnisszenario, was uns glauben macht, keine Kontrolle über unser Handeln zu besitzen.
ABER: wenn wir innere Anteile erst mal wahrnehmen, sie wertschätzen, ihnen Manieren beibringen, ihnen Humor lehren, sie trösten und bestärken oder beruhigen, ihnen eine neue Aufgabe geben oder sie mit ihrem Bedürfnis bekannt machen - dann werden sie zu unseren inneren Helfern.
In der Kinder- u. Jugendarbeit wende ich diese Methode gerne an, da ein individuelles inneres Bild der eigenen Anteile entstehen kann, das sehr hilfreich ist. Es schafft den Raum für Selbststeuerung: Alles was auf eine innere Resonanz stösst, kann in den Veränderungsprozess aufgenommen werden. Dorthin folgt die Aufmerksamkeit - und mit diesem neuen Fokus stellt sich die eigene Wirksamkeit bei Kindern ein. Sie haben selbstbestimmt ihr inneres Team zusammen gestellt, welches sie mit Stolz führen und anleiten können. Sie werden ihr eigener Coach in Sachen Selbstregulierung.
Diese Arbeitsweise mit bildreicher, innerer Erlebniswelt ist aber nicht nur was für die Youngsters. Wie sieht es bei Ihnen aus? Kennen Sie ihre inneren Anteile und kommunizieren Sie mit ihnen? Kennen Sie das angepasste Chamäleon? Oder den zerstörenden Tyrannosaurus Rex? Oder Professor Skepsis? Oder Panik-Panther? Und wie kommunizieren sie mit diesen Anteilen? Teilearbeit ist eine Heldenreise, bei der es darum geht Hindernisse mit Hilfe aller Beteiligten zu überwinden.
Visualisierung auf Metaebene
Arbeit mit dem Systembrett
Mit dem Systembrett visualisieren wir Beziehungen und Strukturen. Die konkrete Vorgehensweise richtet sich nach dem jeweiligen Anliegen und der Zielsetzung des Klienten. Der Vorteil dieser Methode ist, dass vieles sichtbar gemacht wird und durch systemische Fragen neue Gedanken und Überlegungen an die Oberfläche kommen können.
Stellvertreter-Figuren variieren nach Alter und Setting: menschliche Spielfiguren, Tierfiguren oder einfache Holzfiguren.
Unterschiede zeigen den Weg
In einer Skala von 1-10 ...
Wie geht es mir heute? Wie stark ist der Schmerz? Wie groß ist die Angst? Solche und ähnliche Fragen werden in Therapie und Beratung oft gestellt. Wenn Kinder und Jugendliche mit Worten schlecht einschätzen können, wie es ihnen geht oder was sie empfinden, dann hilft die Hündchen-Treppe. Damit habe ich als Therapeutin die Möglichkeit spielerisch ins Gespräch zu kommen und Unterschiede (Verschlimmerung, Verbesserung, Zeitkontext, etc.) zu explorieren.
Ihre Antworten sind der Schlüssel zur Lösung
Darf ich sie mal was Systemisches fragen?
- Ihr Kind ist ein Wirbelwind, das alle anderen aufmischt? Wen nicht?
- Steckt ihr Kind manchmal mit dem Kopf in den Wolken und hört sie nicht, egal wie laut sie es rufen? Wann nicht?
- Sie haben die Lösung im Kopf, aber es passt nicht ins Lösungsfeld? Wie oft?
- Wärst du ein Schauspieler, wer würde dir dafür applaudieren?
- Schneiden Sie sich manchmal eine Scheibe Schuldvorwürfe ab oder schmieren sie es anderen aufs Brot? Seit wann?
- Was glauben Sie, was ihr/e Partner/in denkt, wenn "XYZ" passiert? Ist das wahr? Wirklich? Was macht es mit Ihnen? Und was, wenn Sie sich irren?
- Was glaubst du, denkt die Mama, wenn sie hört, wie der Papa weint? Wie reagiert dann deine Schwester?
- Sitzt das Problem morgens schon am Frühstückstisch und will bedient werden? Von wem?
- Wieviel % des Tages füllt das Problem ihre Agenda aus?
- Auf einer Scala von 1 (völlige Entspannung) bis 10 (nervlich am Ende) stehen Sie derzeit? Was müsste passieren, damit sich dies um eine Stufe verbessert/verschlimmert?
- Wäre deine Angst ein Wesen oder ein Tier - welches? Wo ist es grade?
- Könnte das Problem eine nützliche Funktion haben? Welche davon würden Sie gerne behalten?
- Was haben Sie für Ihr Problem bereits bezahlt und wann gehen ihnen die Mittel aus?
- Wann hat das Problem Ferien?
- Woran würden Sie merken, dass das Problem sich in Luft aufgelöst hat?
Sie merken: Systemische Fragen
können ungewöhnlich, humorvoll, kreativ und manchmal provokant sein - sie öffnen Möglichkeiten und Perspektiven. Wissen sie schon alles oder wollen sie neue Informationen, die einen Unterschied machen können, ins System holen?
- Machen wir Ungedachtes denkbar!
- Gedachtes, hörbar!
- Gehörtes, verständlich!
- Und Verstandenes zur neuen Möglichkeit etwas zu Verändern!
Ein Wortspiel - doch genau so ist es!
Meine Fragen werden sie ins Wundern bringen...
Persönlichkeitsentwicklung
5 Säulen der Identität
Der Psychologe Hilarion Petzold beschreibt die Identität in fünf Säulen: Leiblichkeit, soziale Beziehungen, Arbeit und Leistung, materielle Sicherheit sowie Werte und Ideale.
Um seelisch ausgeglichen zu sein, sollten alle 5 Säulen stabil stehen und keine großen Schwachstellen aufzeigen. Die Stabilität der einzelnen Säulen kann durch unterschiedlichste Dinge geschwächt, aber auch gestärkt werden. Für Jugendliche ist diese Einschätzungs-Arbeit besonders effektiv, da hier Dinge angesprochen werden, über die sich die meisten noch keine Gedanken gemacht haben. Hierfür lasse ich je nach Alter diese Säulen gestalten: vom Ausmalen bis zum selbst Gestalten.
Systemische Mediation
Wenn Konflikte eskalieren! Wer hat Schuld? Wer hat Recht? Wer hat angefangen? Wer muss aufhören? Wer muss sich ändern?
Menschen können wie die Kesselflicker streiten oder wie Fische verstummen. Alle Streithähne haben ihre eigene Dynamik. Und die Frage, ob zuerst das Huhn oder das Ei da war, mag spannend sein. Aber ist die Antwort dienlich? Gibt es die eine Antwort, die eine Wahrheit, die alles erklärt? Oder ist es nicht das eigene Wahrnehmungsfeld, das uns vom anderen trennt? Hat nicht jeder aus seiner Sicht und seiner Wirklichkeit recht? Mediation versucht hier weiter zu helfen, damit Verständigung, Lösung und vielleicht sogar Verzeihen möglich wird.