In einer systemischen Familienberatung / Therapie wird das Verhalten innerhalb der Familie, die entstandenen Muster, Strukturen und Rituale sowie das soziale Umfeld jedes Einzelnen mit einbezogen und somit die Wahrnehmungs- und Handlungsmöglichkeiten aller erweitert. Die Perspektiven der Einzelnen werden sichtbar und damit wird Verständigung und Veränderung möglich.
Gruppensitzungen wechseln in der Regel mit Einzelgesprächen- o. Elternsitzungen.
Manchmal kann es ratsam sein, dass Eltern zusätzlich ihre Konflikte ins Visier nehmen, bzw. Ressourcen aufbauen für die Bewältigung ihrer Situation und separat an der (Eltern)Paarbeziehung arbeiten oder an sich selbst. Patchwork-Familiensetting ist ebenfalls ratsam bei Trennungsproblematiken.
Man kann auch eine Familienberatung/therapie ohne Familie machen - denn schon das Verändern der eigenen Muster und Bewältigungsstrategien kann das gesamte Familiengefüge positiv verändern. Gleiches gilt für Paartherapien / Beratungen.
Oft geht es auch nicht um die eigene Familie, sondern um die Herkunftsfamilie, z.B. wenn die eigenen Eltern immer noch einen enormen Einfluß haben oder alte Konflikte immer noch präsent sind. Grade bei Generationsproblemen und alten Glaubenssätzen sind z.B. Systemaufstellungen am Brett meist sehr heilsam und schaffen einen freien Blick auf Lösungen.
Gerade Kinder und Jugendliche profitieren von der kreativen systemischen Therapie, da sie spielerische, künstlerische und aktive Methoden mit einbezieht.
Die Struktur innerhalb der Familie bedarf meist einer Art "Faktencheck", um dem Kind nachhaltig helfen zu können. Welche Funktion - und das ist einer der Kernpunkte der systemischen Therapie - hat das Problem? Wie wird es aufrecht erhalten und warum? Und von wem? Und was ist der Preis dafür? Gerade chronifizierte Zuschreibungen (z.B. jahrelange, erfolglose Therapieversuche) halten das Problem gerne auf Trapp. Lösungsversuche, die an der Lebensrealität des Kindes oder der Familie vorbeilaufen, können das Problem verschlimmern.
Je kleiner ein Kind ist, desto mehr braucht es die Hilfe von allen Familienmitgliedern, da es nur bedingt selbstwirksam an seiner Situation etwas verändern kann.
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